Ein gewölbter Hut, ein dicker Stiel – so sehen für die meisten Menschen Pilze aus. Doch Steinpilze, Champignons und Shiitake bestehen vor allem aus Myzel. Das Pilzgeflecht breitet sich als feine, weisse Fäden unterirdisch aus – und kann gigantisch gross werden. Das Hallimasch-Myzel wird auf ein Alter von 2400 Jahren geschätzt und erstreckt sich über eine Fläche von 9 km².
Myzel ist nicht nur ein unterschätztes Naturwunder, sondern auch eine Chance für die Material-Industrie. Von Möbeln über thermische Dämmung, Schallisolierungen, zirkulären Pharmaverpackungen bis hin zu renaturierendem Dünger – die Anwendungen von Myzel als Material sind sehr vielfältig. Seit 2019 entwickelt Mycrobez eine innovative Verfahrenstechnik zur Produktion sogenannter Myzelkompositen.
Aus Myzel und diversen biologischen Abfällen entsteht ein Multitalent-Material: Es wiegt wenig, isoliert, ist brand- & wasserabweisend. So weist Mycrobez’ Material die gleichen Vorteile wie beispielweise Styropor auf. Die Herstellungskosten, der Durchsatz und die Materialeigenschaften sind identisch. In einem Punkt schlägt das Myzel-Material den Konkurrenten jedoch haushoch: Es zersetzt sich innerhalb eines Monats rückstandslos in freier Natur.
Im Vergleich zur erdölbasierten Konkurrenz sind myzelbasierte Produkte nach wie vor teurer und in kleineren Mengen verfügbar. Der innovative Prozess von Mycrobz löst genau dieses Problem. Myzel wird massenmarkt-tauglich und ermöglicht ein ganzheitliches Kreislaufwirtschafts-Modell.: «Wir wollen eine industrieübergreifende Materialrevolution unterstützen, die Plastik-Einwegverpackungen aus dem Markt verdrängt.»